Monday 5 December 2011

Weihnachten, welches sich nicht danach anfühlt; Safari und wenig Wasser

Die Zeit vergeht hier so schnell...
Jetzt bin ich also tatsächlich schon knappe drei Monate hier und seven more to go.
auch wenn es nicht wirklich was mit dem Text zu tun hat:
das ist das Haus der Shabalala Geschwister in
Pietermaritzburg, wo ich die meisten der letzten
Wochenenden verbracht habe
3 Monate, das heißt auch, dass die Weihnachtszeit endlich da ist... Aber was heißt endlich, eigentlich  muss ich noch bis zum 24. warten, da die Adventszeit hier gar keine Rolle spielt. Würden im Fernsehen nicht Weihnachtswerbespots laufen und die Geschäfte nicht geschmückt sein (was sie auch schon seit Ende September sind), dann würde man nicht merken, welche besondere Zeit des Jahres gerade ist. Auch die Wärme trägt dazu bei, dass ich mich überhaupt nicht nach Weihnachten fühle. Zum Wetter hier passt der Song „36 Grad und es wird noch heißer“ grade perfekt.

Von daher vermisse ich jetzt grade die Heimat sehr, mit den Weihnachtsmärkten, Glühwein, der Tradition des Erzgebirges und sogar die Kälte fehlt mir grad. Natürlich war mir klar, dass es zur Weihnachtszeit besonders hart wird, aber erst jetzt wird mir so richtig klar, wie viel das Umfeld zu Weihnachten ausmacht.
Zum Glück ist ein Weihnachtsrettungspäckchen von Mami unterwegs, auf welches ich mich sehr freue und sehnsüchtig erwarte.

Aber immerhin geht es um den 18. rum nach Port Shepstone, welches an der Küste liegt. Dort wohnt Cynthia eigentlich, sie verbringt hier jede Weihnachtsferien. Und ich bin auch schon gespannt, wie der Heilig Abend, hier in Südafrika, bei Schwarzen aussieht...

Vor zwei Wochen hab ich auch endlich mal kennen gelernt, wie Afrikaaner (weiße Südafrikaner) leben. Vor ein paar Wochen war  ich zum ersten mal bei der methodistischen Kirche in der Saft, in welche vor allem Weiße und Afrikaner, die kein Zulu verstehen, gehen. Dort erfuhr ich, dass sie ebenfalls eine deutsche Austauschschülerin in der Gemeinde hätten, welche bei einer weiße Familie in der Stadt wohnt. Über einige Umwege kam es dann endlich zum Kontakt, aber leider erst mal lange nicht zum ersten Treffen, da wir beide immer etwas vor hatten. Aber immerhin konnten wir uns über Facebook verständigen.
Sie ist 15, geht etwa 30 Min. von der Stadt entfernt zur Schule und verbringt ein Jahr hier, wie ich.
Am Sonntag vor zwei Wochen kam es endlich zum ersten Treffen. Und erstaunlicherweise haben wir dann doch weniger Deutsch gesprochen als erwartet, da es doch irgendwie einfacher für uns war Englisch zu sprechen, als uns wieder in unsere Muttersprache reinzufriemeln.
Sie und ihre Gastfamilie hatten mich zuerst zum Gottesdienst in ihre Kirche, dann zu sich nach Hause und für den Nachmittag ins Weenen Game Reserve eingeladen.

So hab ich also auch meinen ersten englischen Gottesdienst an diesem Sonntag gehabt. Und ich muss ehrlich sagen, dass mir „unser“ Gottesdienst hier in Wembezi in St. Andres besser gefällt. Von der ganzen Stimmung her: es wird ausgiebiger getanzt, gesungen und ist irgendwie nicht so steif. Auch wenn es natürlich schön war, zur Abwechslung mal zu verstehen, über was gepredigt wird. =)

So sieht es aus, wenn ich meine Waesche wasche
Jedenfalls gings nach dem Gottesdienst ins Haus der Gastfamilie und dieses unterscheidet sich meilenweit von unserem Haus hier in Wembezi.
Es liegt ziemlich nah am Stadtzentrum, ist sehr groß und hat sogar einen Pool. Und auch hier war es schön, mal in einem Haus zu sein, welches eher dem deutschen Standard entspricht, aber ich bin absolut zufrieden in Wembezi. Auch wenn ich ein paar Dinge schon sehr vermisse, wie zum Beispiel eine Dusche, eine Waschmaschine und anderes.


Zum Höhepunkt des Tages gings dann zur Safari nach Weenen. In dem Game Reserve ist es nicht so, wie man sich die typische Safari vorstellt (Jeep und Fahrer), sondern man meldet sich einfach an und kann dann mit dem eigenen Auto auf den vorgeschriebenen Wegen den Park und die Tiere erkunden.
Bis auf die Giraffen, die sich irgendwo versteckt haben und Löwen und Elefanten, die es in dem Reservat nicht gibt, haben wir so ziemlich jedes Tier gesehen, dass man dort sehen kann.
Zum Glück ist die Familie erfahren in „nach-Tieren-Ausschau-halten“, denn ich hätte nur die wenigstens Tiere, die wir gesehen haben, selbst entdeckt. Strauße; Gnus; Zebras; mehr Tiere, deren Namen ich nicht kenne und zum krönenden Abschluss Nashörner, die man anscheinend nur selten zu Gesicht bekommt.
zwar ziemlich weit weg, aber wir haben sie gesehn!!!
Aber es ist schon was Besonderes die Tiere, die man sonst  eigentlich nur im Zoo und im Fernsehen sieht, in (soweit wie möglich) freier Wildbahn zu sehen. Und man muss sich auch der Gefahr bewusst sein, die einem begegnen kann, wenn man mit dem Auto Nashörnern gegenüber steht.


Noch was zu meiner „Lage“ hier in Wembezi. Mir geht’s gut hier und ich hab auch gute Freunde hier gefunden.
An den Wochenenden bin ich eigentlich immer mit Sthi unterwegs, meistens in Pietermaritzburg bei ihren Geschwistern. Und auch der Dezember ist schon so gut wie aus geplant.
Da das Schuljahr, wie bei uns,  im Sommer endet, wir hier aber gerade Sommer haben, ist nächste Woche die letzte Schulwoche, mit der Zeugnisausgabe, vor den großen Sommerferien.
der Strauss hat sich von uns
nicht beeindrucken lassen
Das heißt für mich, dass ich das ich nächste Woche einige von meinen Creche-Kids verabschieden muss, von denen ich ein paar schon ganz schön lieb gewonnen hab. Dazu wird eine kleine Party geschmissen, an der auch die Eltern teilnehmen können und ein „Fortschrittsreport“ ausgeteilt wird. Den darf ich mitschreiben und sogar als „school facilitator“ unterschreiben darf.

Was uns in den letzten Tagen wirklich Sorgen macht, ist, dass in ganz Wembezi aus den Wasserhähnen nur spärlich Wasser kommt. Das kalte Wasser ist ein kleines Rinnsal und warmes Wasser haben wir auch nur strömend, weil es auf dem Dach durch so einen Wassererwärmer geht (mir fällt grad der richtige Begriff nich ein) und somit gestaut wird, jedoch auch nach einer kurzen Weile erschöpft ist.
Letzte Woche Mittwoch kam den ganzen Tag ueber ueberhaupt kein Wasser aus den Wasserhaehnen. Wenn man einen Tag ohne fließend Wasser verbringt, wird einem erst mal klar, wie oft man zum Wasserhahn geht und Wasser für irgendwas benutzt.
Für die Zwischenzeit haben wir Wasser aus einem großen Tank, der am Hang über Wembezi steht, geholt. Mitterweile fliesst es aber zum Glueck wieder einigermassen.

Soweit mal wieder von mir.
Ich wünsche euch allen eine frohe und gesegnete Adventszeit! Genießt die Kälte, die Bilder, Gerüche und schmackhafte Besonderheiten (für mich mit ^^),

eure Sophie

Heiraten auf Zulu

Heiraten ist hier nicht so „einfach“ wie in Deutschland. Wenn man die Tradition der Zulu wertschätzt, müssen einige Vorbereitungen und Rituale durchgeführt werden, was auch mal einen Zeitraum von mehreren Jahren und sehr viel Geld in Anspruch nehmen kann.
Wenn sich ein Paar entschieden hat zu heiraten, muss mit der Familie der Braut die „Lobola“ (Brautpreis) ausgehandelt werden. Normalerweise liegt der Preis bei 12 Kühen, wenn die Braut keine Jungfrau mehr ist wird eine Kuh abgezogen. Allerdings sind die Kühe nur ein Wert, der früher Bestand hatte, heute wird der Preis in Bargeld aufgewogen.
Auch wird das Bezahlen des Brautpreises nicht als „Kaufen“ der Frau angesehen, er gilt eher als Dank an die Eltern für Erziehung und Vermittlung von Werten.

Das zukünftige Brautpaar
(Xolani und Nosipho)
Wenn man sich dann über den Brautpreis einig geworden ist, und diesen auch bezahlt hat, fängt der Prozess der Rituale an. Ein solches Ritual habe ich vor drei Wochen bei Sthis Bruder Xolani, dem Bräutigam, miterlebt,
Dieses Ritual hat allerdings nicht wirklich einen Namen, wir nannten es die ganze Zeit nur „the traditional thing“. Es wird  zweimal ausgetragen, von der Braut- und von der Bräuttigamfamilie. Wir waren bei der Brautfamilie zu Gast.

Freitag erst nach Pietermaritzburg, zu den Geschwistern Sthis: Traditionelle Röcke und Schmuck testen, welche wir auf dem „traditionellen Ding“ tragen wollten.
Für die Anreise haben wir extra ein Taxi gemietet, mit welchem wir dann bis nach Inquthu, der Heimat der Braut, gefahren sind (ca. 4 Stunden Fahrt).
Auf der Fahrt fiel mir ein Verkehrsschild besonders auf: vor einer  Baustelle mit der Aufschrift „PLEASE DON'T KILL US!“. Als ich das gesehen hab, war ich erst mal richtig geschockt, und das soll auch die Wirkung sein. Für Autofahrer ist die Straße hier in Südafrika schon ein gefährlicher Ort, aber für Straßenarbeiter...

In Inquthu kamen wir an, als normalerweise schon alles gelaufen sein sollte (gegen 15.00). Der Weg zum Hof der Brautfamilie war mal wieder wirklich offroad. Eine knappe halbe Stunde in Schneckentempo auf einem Weg, auf dem die Reifenspuren kaum, und nur ab und zu ein Haus zu sehen war. Wir alle waren uns einig, dass wir das erste und das letzte mal in Inquthu waren.

die Geschenke für die Familie der Braut
Und dann erst mal warten, vor allem auf die Braut. Als dann endlich alles bereit war, wurden die Geschenke von uns Frauen (auf den Köpfen) einmal um den Hof getragen und dann in der Mitte des Hofes abgeladen: 2 lebende Schafe, ein großer Kessel, Nahrung und mindestens 20 Decken (keine Ahnung, was man mit so vielen Decken machen soll...)

Ein Familienmitglied, mit einer
der Decken umgelegt
Diese Geschenke wurden dann in einem langem Prozedere an die Frauen der Brautfamilie weitergegeben, in dem eine hervor trat, sich auf eine Matte setze, der Name des Gebers vorgelesen und die Decke um die Frau geschlungen wurde. Der ersten Frau (vermutlich die Mutter der Braut) wurden auch die 2 Schafe, der Kessel und die Nahrung dargeboten. Von Braut und Bräutigam war bis dahin noch keine Spur zu sehen.

Die anderen waren immer noch mit der Geschenkübergabe beschäftigt, während wir jungen Frauen zum Einkleiden der Braut gingen. Sie verbrachte die ganze Zeit in einem abgelegeneren Haus. Dort angekommen, wurde sie erst ent-, dann mit einem blauen Kleid samt Korsett und Haube eingekleidet. Fertig angezogen gings dann im Zug zum Hof zurück, wo der Bräutigam wartete. Für die beiden wurden dann Reden gehalten und getanzt, bis es dann endlich ins dekorierte Zelt zum Essen ging. Auch hier gab es wieder das Übliche: Reis, Hühnchen, Butternut, Karotten, rote Beete...


Damit war eigentlich das traditionelle Ding beendet. Es wurde nur noch getrunken und geredet, und da das Mischpult den Geist aufgegeben hatte, konnte auch nicht wirklich getanzt werden.
Für uns ging es dann den Buckelpfad bei Dunkelheit und Unwetter zurück. Gegen 1.00 nachts waren wir endlich zurück in Pietermaritzburg.

die Shabalala Familie
(Ma, ich, Sthi, Sfiso, Nontokozo, Zola, Thabani,
Khanyo v.l.n.r, es fehlt Anele)
Das gleiche wird auch noch auf dem Shabalala-Hof in Ixopo stattfinden, allerdings ist nicht absehbar wann, da so ein traditionelles Ding ziemlich viel Geld verschlingt.

Sind dann endlich alle Rituale abgehalten, kann es endlich an die richtige Hochzeit gehen. Leider kann ich dazu nichts schreiben, da ich noch auf keiner war, aber vielleicht kommt das noch.
Eventuell habe ich auch noch weitere Schritte vergessen, denn ganz so gut kenne ich mich dann doch noch nicht aus =)

Interessant ist auch, dass es Maennern hier erlaubt ist, mehr als 2 Ehefrauen zu haben. Haette nicht gedacht, dass diese ueberholte Denkensweise hier in Sued Afrika immer noch Bestand hat. Aus den erklaerten Gruenden ist das meistens aber nur bei reichen Maennern der Fall. So zum Beispiel bei Praesident Jacob Zuma, welcher 2 Frauen hat, von mehreren geschieden ist und mehr als 20 Kinder hat.

Mir wurden auch schon, eher scherzhaft, Heiratsantraege gemacht. Und da fuer mich ja auch keine Lobola anfaellt, ist das gleich noch mal besser. Und falls doch Lobola erwartet wird, wie bekommt man die Kuehe nach Europa? Doch keine Angst, ich werde keinen der Heiratsantraege annehmen. =)


Thursday 10 November 2011

So wie sich viele (Süd-) Afrika vorstellen...

Am Wochenende vor 2 Wochen bin ich zusammen mit Sthi in ihre Heimatstadt gefahren. Ihre Familie hat in ihrem Haus eine „Function“ abgehalten. Ein Familientreffen, wo wenige für viele kochen, traditionelle Rituale und ein Meeting abgehalten werden.


jetzt stellt euch einfach noch 7 Personen samt Taschen
 und eine Ziege darin vor
Am Freitag Morgen gings zuerst mit dem Taxi nach Pietermaritzburg, dort einige Geschwister Sthis getroffen und mit ihnen dann weiter nach Ixopo, ihrer Heimatstadt.
Ixopo an sich ist ein kleine Stadt/großes Dorf, in dem man eigentlich alles wichtige bekommt (hauptsächlich Nahrungsmittel). Nur wohnt Sthis Familie nicht direkt in Ixopo, sondern weiter abgelegen, in den Bergen. Wir hatten ziemliche Sorgen um das Wetter, denn hätte es angefangen zu regnen, hätte uns das Auto nicht zum Haus bringen können (der Weg wird im Tal von einem Rinnsal gekreuzt, welches bei Regen zum Fluss wird) und wir hätten alles laufen müssen, mit all den Einkaufstüten.


der linke ist der Shabalala Hof (Rundhaus = Küche,
braunes und weißes Haus = Wohnhäuser,
vorderstes ist Sthis Haus in Bau)

Zum Glück fing es nicht an und wir konnten den kleinen Kleintransporter beladen und dies sah wie folgt  aus: vorne der Fahrer, der jüngste Bruder Sthis und ihre Mutter. Hinten im Laderaum mind. 20 Tüten Einkauf, mind. 5 Reis- /Mehlsäcke, Getränke, 10 l Wasser, 7 erwachsene Personen (u.a. ich) und eine auf dem Rücken liegende, geknebelte Ziege. Und so gings dann mind. 5 km auf einer Buckelpiste bergauf, bergab bis zum Shabalala Hof. An dem Tag war nicht mehr viel los. Es wurden nur noch Betten hergerichtet, fern geschaut und letztendlich geschlafen.


Was ich noch erwähnen muss, ist, dass unter der Woche niemand in den Häusern wohnt (den eigentlich sind es auch 3 Häuser.). Sthis Mutter wohnt/arbeitet unter der Woche in Ixopo und kommt an den Wochenenden in das Haus. Ihr Mann, der Vater von Sthi und ihren Geschwistern ist 2007 gestorben. Und deren Kinder (3 Mädchen & 6 Jungen) wohnen/studieren/arbeiten verstreut im östlichen Südafrika und kommen eher selten nach Ixopo.


Blick auf das Tal
Das erste was am Samstag passierte (gegen 6), war, dass die Ziegen nach einem kleinen Ritual geschlachtet wurde. Und dann wurde eigentlich den ganzen Vormittag gekocht. Ziege, Hühnchen, Rind, Butternut, rote Beete, Gemüse und ein spezielles Weißbrot.
Da ich nur wenig helfen konnte und eigentlich auch nur im Weg rumstand bin ich zusammen mit 2 Jungs den Berg rauf um Fotos zu machen.

Gegen 2 kamen dann die Gäste (an die 50 Leute), das hieß für uns (also die Frauen) Essen auf Teller auftragen und Servieren. Von dem, was die Männer gemacht haben, hab ich leider nichts mitbekommen, da ich die ganze Zeit in der Küche war. Als ich dann aus der Küche kam wurden mir 2 ältere Herren vorgestellt, die daraufhin den Wunsch äußerten, mich als ihre Frau zu nehmen...
einer meiner "Verehrer" =)
Natürlich nicht wirklich ernst gemeint, aber das passiert mir hier schön öfter dass mir Männer irgendwas auf Zulu zurufen und Sthi mir dann übersetzt, dass sie gerne ihr Leben mit mir verbringen möchten oder mich lieben. „I love you but I'm not sure“ - keine Ahnung, was mir das genau sagen sollte. ^^


So wird die Ziege
mit dem Weißbrot serviert

Zurück zum Text: Zum Schluss wurde dann noch die Ziege zusammen mit dem speziellen Weißbrot gegessen, das ist, was ihr auf dem Foto seht.
Als endlich alle weg waren, war nicht mehr viel los... Naja, außer Abwasch, SOVIEL Abwasch!
Und diese Function war nur eine kleine. Es gibt noch viel größere, wo wirklich alle Verwandten kommen, auch von fern. Dann wird eine Kuh geschlachtet, noch viel mehr Essen zubereitet und dann verbringen auch die meisten Gäste die Nacht in den Häuser...
Für die Gastgeber Stress pur und wenn man Pech hat kommt man nicht zum schlafen, erstens weil keine zeit und zweitens, weil nirgendwo Platz ist.

Etwas mehr zu dem Haus. Wie schon gesagt, ist es wirklich „offroad“. An einem einspurigen Weg gehen immer mal Wege ab, an denen dann Häuser stehen. Um zum Shabalala Hof zu kommen, muss man erst runter ins Tal, dann wieder hoch in die Berge. Den Weg gibt’s erst seit ca. 15 Jahren. Vorher mussten alle gekauften Lebensmittel bis zum Haus getragen werden und die Kinder bis zur nächsten Straße laufen, wo sie dann ein Taxi zur Schule gefahren hat.

Was für mich wirklich erstaunlich war, ist die Tatsache, dass es erst seit wenigen Monaten Strom dort oben gibt... Vorher wurde in der Küche (Bild: Rundhaus) alles über einem Feuer gekocht oder der Gasherd benutzt (wenn Gaskanister da war). Keine Ahnung, wie sie das mit dem kühlen gemacht haben und anderen Dinge die wegfallen, wenn man nicht die Vorzüge von Strom hat.
Wasser ist aber immer noch ein Problem dort oben – kein fließendes Wasser!

Küche im Rundhaus mit Feuerstelle
(wenn Feuer brennt könnte man darin räuchern ^^)
Deswegen hatten wir auch die 10L Wasser gekauft, welches wir zum hauptsächlich zum kochen benutzt haben. Sonst wird Regenwasser genutzt oder Wasser, welches vom Berg geholt werden muss. Die Regierung hat versprochen in den nächsten Monaten auch Wasserleitungen dort hoch zu bringen, aber ob das wirklich so schnell passiert ist eine andere Frage.

Aber alles in allem ist es dort oben wirklich sehr schön. Man hat einen atemberaubenden Blick und Ruhe (also wenn nicht gerade eine solche Function stattfindet ^^) Es hat mich ein bisschen an einen Urlaub erinnert, den ich dieses Jahr im Juni mit Freunden in den Französischen Bergen verbracht habe.


einfach weil er soooo süß ist!

dies und das...

Sawubona alle zusammen,

erst mal wieder eine kleine Änderung bzw. Berichtigung zum letzten Blogeintrag. Das was ich zum Thema Müll geschrieben habe war nicht so toll ausformuliert und klang wahrscheinlich auch etwas großkotzig. Aber oftmals fällt einem das selbst nicht auf, selbst wenn man es noch mal durchliest… Erst wenn man darauf hingewiesen wird, fällt einem auf, welchen Mist man eigentlich geschrieben hat.

Daher jetzt noch einmal ein etwas ausführlicherer abschnitt. Mittlerweile erscheint mir die Stadt gar nicht mehr so dreckig und ungemütlich. Immerhin ist es eine Abwechslung zum Township. Aber wenn man aus einer so sauberen und schönen Stadt wie München kommt, dann erscheint einem zwangsläufig erst mal fast jede Stadt nicht so toll wie München.

Bin jetzt öfters in der nächstgrößeren Stadt Pietermaritzburg. Dort gefällt es mir trotzdem besser als in Estcourt. Aber das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass es dort nicht so langweilig ist wie hier im Township und der Stadt. Einige Geschwister Sthis wohnen dort in einem Township nahe der Stadt und es ist eigentlich immer was los. Ob es die Mall ist, neue Leute kennen lernen oder südafrikanisches BBQ. 

Leider kein aussagekraeftiges Bild, aber man sieht den,
mittlerweile schon kleinen, Fleischberg =)
Südafrikanisches BBQ ist nicht so, wie wir wir Europäer es kennen. Man kauft Fleisch und bringt es dann zu einem Gemeinschaftsgrillplatz, wo es dann für einen gegrillt wird. In unserem Fall war der Grillplatz ein Hinterhof nahe der Metzgerei, wo wir das Fleisch gekauft hatten. Rund um ein großes Pavillonzelt sind Grills aufgestellt. Eigentlich nur Schwarze sind dort zu finden. Wenn dann der Berg Fleisch fertig ist und zum Tisch im Pavillon gebracht wird, wird dort dann gegessen, getrunken, geredet, gesungen und getanzt. Besonders unsere Truppe war sehr gut drauf und hat schon manch andere motiviert mitzusingen (wenn auch hier wieder alles in Zulu).

Unter anderem wurde ein Song angestimmt, der gerade hier ganz groß ist. Zahara mit Lolliwe. Seit dem ich hier bin läuft der Song rauf unter runter im Radio und man kann sich ihm absolut nicht entziehen, ob es die Kinder in der Creche sind, Klingeltöne, Autoradios...der Song ist überall.  http://www.youtube.com/watch?v=SIe0EYkNHSE

Was die Musik sonst angeht... Also die Südafrikaner lieben traditionelle Musik und ihren House. Und ich muss sagen ich  mag beides.

Hier erst mal genug über allgemeine Neuigkeiten/Infos/Eindrücke. Mehr über ein interessantes Wochenende könnt ihr im obigen Blogeintrag lesen.

Und noch eine Erkenntnis, die ich gemacht habe: Cornrows stehen mir einfach nicht! =)

Ach und noch was. Die Möglichkeit zum Internetanschluss hat sich verschlechtert, da letztes Wochenende Cynthia PC samt Display gestohlen wurde... daher hat sie auch nicht mehr wirklich Motivation Internet einzurichten (und ich möchte sie nicht weiter nerven...)
Aber es besteht die Möglichkeit mit meiner Sim-Karte und einem Modem ins Internet zu gehen. Wenn das nicht zu teuer ist, werd ich das wohl machen, damit ich nicht immer in die Stadt rennen muss und evtl. auch skypen kann.

Wednesday 19 October 2011

Ja, auch in Südafrika gibt es Langeweile...

Hallo alle zusammen,


 heute gibt es also gleich 2 Blogeintraege... Und gleich erstmal 'ne kleine Richtigstellung: das Township in dem ich bei Cynthia N. Xaba wohne heißt nicht Mthezi (was eignetlich auch UMtshezi heißt) sondern Wembezi. UMtshezi ist der Zuluname von Estcourt und übersetzt heißt das so viel wie „Stadt die immer Wasser hat“. Was Wembezi bedeutet konnte mir niemand sagen.


Abgesehen von der unten beschriebenen „Church Choir Music Competition“ waren die letzten Wochen relativ langweilig. Eine Woche hatten wir hier Ferien, was für mich keine Arbeit in der Creche und viiiiel freie Zeit bedeutete... Aber auch wenn ich in der Creche arbeite und Nachmittags dann alle Kinder weg sind, kommt Langeweile auf.



Der Spielplatz hinterm Haus
(Sicherheitsbedenken muss man da ausser Acht lassen)

Ab und zu trifft man jemanden den man kennt, sonst Fernsehen (4 Kanaele und auf Zulu oder Afrikaans), lesen, mit Nachbarskindern spielen und da ich ja zum Glück im Besitz eines Laptops und einiger Medien bin, kann ich mir die Zeit auch gut anders vertreiben. (Hier nochmal ein Dankeschön an gewisse Personen dafür ^^) Und da ich in Sthi, der Nichte von Cynthia, die mit hier im Haus wohnt, eine gute Freundin gefunden habe, verbringt man dann zusammen die langweilige Zeit. Und vielleicht ergibt sich auch die Moeglichkeit Kontakt mit einer deutschen aufzunehmen, die in der Stadt bei einer Familie wohnt und hier zur Schule geht. Das hab ich von einer netten Mitarbeiterin der meth. Kirche in der Stadt erfahren. (In diese Kirche gehen die meisten Weissen Methodisten)
Die Kinder teilen meistens ihre Chips grosszuegig
mit den anderen, in dem sie sie auf den Boden schuetten
und dann alle drum herum sitzen und sich bedienen.
Oft wird auch der Joghurt als Dip benutzt...)

Wenns mal in die Stadt geht ist das schon mal 'ne Abwechslung.

In die Stadt kommt man mit einem 15-Personen-Tayi, welches meistens auch wirklich nur diese 15 Personen transportiert. (Abgesehen von dem einen Mal, als ich mit der Sunday School mit nach Durban gefahren bin und wir mit 28 Kindern und Frauen in einem solchen Taxi in die Stadt zum Bus gefahren sind)


Was die Stadt betrifft, naja... alles ziemlich dreckig und ungemütlich. Den auch hier ist der Müll ein großes Problem, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern. Der Müll wird fallen gelassen, wo man gerade geht und steht. Und die Kinder lernens von ihren Eltern. Manchmal, wenn die Kinder in der Creche keine Lust haben, zum Mülleimer zu gehen, schmeißen sie es einfach vor die Tür und machen diese wieder zu.
Und Mülltrennung bzw. Recycling gibt es hier auch nicht. Alles in einen Pott und wenn der voll ist, wird der entweder in einem großen Container, der an der Straße steht entleert, oder wenn das zu mühsam ist, auf einem abgelegenen Teil des Grundstücks verbrannt...
Ich bin zum Glück noch nicht zu so einem Rummüller geworden und werde es auch hoffentlich nicht. Ich trage meinen lästigen Müll stolz zum nächsten Mülleimer. 

Und wie man es von Südafrika oft hört, spielt auch in Estcourt Kriminalität eine Rolle. Ob es nur im kleinen Stil ist (KFC, Spirituosengeschäft etc. sind am Tresen vergittert; wenn man einem Klamottengeeschäft verlässt, wird die Handtasche überprüft) oder im großen. So habe ich nebenbei meinen ersten Bankraub miterlebt...also nicht hautnah. Wir (Nomah, die Tochter Cynthias; die beiden Enkellinnen und ich) saßen im Auto, während Cynthia „bankstuff“ zu tun hatte. Auf einmal rannten auf der gegenüberliegenden Straßenseite Leute schreiend davon, die vorher noch in der Schlage vorm Bankautomaten standen. (Ja richtig gehört, meterlange Schlangen vor den Bankautomaten; Geldabheben ist hier nicht immer mal schnell möglich,wenn man Pech hat muss man sich für sein Geld anstellen) Jedenfalls fühlte ich mich fast wie im Film, als sich eine Frau, sich schützen hinter unser Auto kauerte und 3 Polizeiwagen an uns vorbeirauschten. Keine 10 Minuten später, war alles wir vorher, als wäre nichts geschehen und die Leute standen wieder in der Schlage. Laut Nomah, passiert das hier mind. einmal in 2 Monaten...    

Unsere Kirche in Wemezi (Hiten wird gerade angebaut, da
sie doch immer oefter doch zu klein ist.)


Was gibt es noch zu erzählen...
Viele fragen mich hier wie das Wetter in Deutschland ist und ob man es mit SA vergleichen kann. Naja, teilweise schon, teilweise nicht. Es ist auf jeden Fall wärmer. Selbst jetzt im Frühling werden schon oft Temperaturen um die 30 Grad erreicht, mit einer hoch stehenden Sonne. Woran ich mich aber immer noch nicht ganz gewöhnt habe, sind die schnellen Wetterwechsel. Es kann schönstes Wetter sein und keine 2 Stunden später zieht es zu und wird ziemlich kalt. Und wenn man Pech hat, werden dann die nächsten Tage genauso kalt, regnerisch und grau. Und da es hier keine Heizungen gibt und die Sonne auch schon gegen 18:30 unter geht, findet man sich dann zu dieser Zeit auch schon oft im Bett.
Das mit dem zeitigen Sonnenuntergang ist wirklich nervig, denn selbst im Sommer geht sie nicht später als 20 Uhr unter und im Winter sogar schon gegen 16 Uhr.... Zum Glück verpasse ich den „harten“ Winter hier. =)
Aber von Eis bleibt man auch nicht im Fruehling verschont. Heute auf dem Weg zum Internet Cafe sind wir in einen ziemlich krassen Hagelsturm geraten. Die ganze Strasse weiss und ein Riss in der Frontscheibe...

Ok, das wars mal wieder von mir. Aber evtl. bekomme ich Internet in Wembezi, da Cynthia irgendwo im Haus anscheinend einen Router rumliegen hat...
Vielleicht klappts ja und ich kann öfter ins Netz und ihr müsst dann auch nicht so ellenlange Einträge ertragen. =)

Bis dahin,
eure Sophie

„Church Choir Music Compedtion“ - oder auch 8 Stunden am Stück Chorgesänge

Am Samstag, den 1. Oktober, fand in Mthatha die „Church Choir Music Competition“ der „Connexional-Music- Association“ statt. Eingeladen waren 10 Kirchenchöre aus den verschiedenen Distrikten Südafrikas und auch aus Swasiland, Lesotho und Namibia war jeweils ein Chor vertreten.

Ich wurde von unserem Distrikit-Kirchenchor eingeladen, sie zu begleiten und zu unterstützen. Für uns gings schon am Freitag mit einer knapp 8 stündigen Busfahrt los (ca. 500 km). Allein das war schon ein Erlebnis an sich, mit dröhnender Musik aus den Lautsprechern, überall Gepäckstücken und großem Fressgelage. Dabei musste ich an die deutschen Busfahrer denken, die dabei wohl schon längst einen Herzinfarkt bekommen hätten. Ich hab die meiste Zeit einfach aus dem Fenster geschaut und die Landschaft beobachtet.

Manchmal, wenn kein Dorf zu sehen ist, könnte man denken, dass gleich ein Löwe hinterm nächsten Baum hervorgesprungen kommt. Aber dem ist ja leider nicht so, oder auch zum Glück? Wenn man dann wieder in ein Gebiet kommt, in dem Menschen wohnen (wenn es auch nur ein paar kleine Hütten sind), ist es erschreckend zu sehen, in welchen ärmlichen Verhältnissen und wie abgeschieden von der „modernen“ Zivilisation manche leben. Wenn das hier in Südafrika schon teilweise so krass ist (einem der wohlhabenderen Länder Afrikas/wenn nicht sogar das wohlhabendste), wie muss das dann erst in einem der ärmeren Länder sein? Und für mich als Klein- bzw. Großstadtkind unvorstellbar.

In Mthatha angekommen, verbrachten wir eine Nacht in einem Youth Hostel und am nächsten Tag dann auf zum Wettkampf. Der begann gegen 11 Uhr dann endlich, mit knappen zwei Stunden Verspätung,  obwohl der Zuschauerraum noch immer ziemlich licht war.


Unser Chor aus Estcourt (Distrikt KwaZulu-Natal West)

Die 10 Kirchenchöre „kämpften“ in sieben Kategorien um Pokale, Anerkennung und zum ersten mal auch Preisgeld. Unser Chor trat in fünf Kategorien an, die anderen beiden wurden von einem  anderen Chor hier aus dem Distrikt übernommen (eine Kategorie davon war der Wiener Walzer von Strauss ^^). Die meisten der Chöre waren wirklich beeindruckend. Bei der Probe war ich ja schon begeistert, aber als es dann um alles ging... echt so guten Chorgesang hab ich noch nicht gehört. Selbst wenn man das selbe Lied 10 mal hintereinander hört, ist es immer noch atemberaubend.

Chormitglieder, ich und Sthi (die Nichte Cynthias) mit den Pokalen
Da wie gesagt jeder Chor jedes Lied singen musste, zog sich das Ganze ganz schön in die Länge. Gegen 20 Uhr waren dann endlich alle Chöre durch und es ging zur Preisverleihung. Die Halle war mittlerweile auch schon proppe voll, keine Ahnung wie viele Leute, zu viele. (Und ich war wirklich die einzige Weiße im ganzen Saal, also abgesehen von 2 Albinos). Unser Chor sahnte tatsächlich 3 Preise ab: 1. Platz Western Song, 2. Platz African Song und 2. Platz Male Voice.  Ich persönlich fand die beiden zulusprachigen Songs am besten (African Song und Male Voice). Ich wünschte ihr hättet das hören können, das Lied der Männer geht mir selbst jetzt noch, 3 Wochen nach der Veranstaltung, im Kopf rum.

Jedenfalls gings am gleichen Abend wieder nach Hause, nachdem vor unserem Bus gefeiert , Fotos mit den Pokalen geschossen und der Conductor in die Luft gehoben wurde. Gegen 23 Uhr sind wir los und waren gegen 7 Uhr hier in Estcourt.
Als wir dann endlich hier im Haus angekommen waren, wollte ich eigentlich nur noch ins Bett und schlafen, aber nein ich wurde gebeten in der Kirche noch einen kleinen Bericht über unseren Trip zu geben. Und da ich ja so nett bin, hab ich das natürlich gemacht.

Ich hoffe, den Chor noch mal begleiten zu können, denn das ganze war wirklich sehr eindrucksvoll und ich hab dabei auch viele nette Menschen kennen gelernt.

Wer mal die Möglichkeit hat zu so einem Event zu gehen, sollte diese wirklich nutzen.



Wednesday 28 September 2011

YEAHHH! Das andere Cafe hat offen!!!

So, das ist er nun endlich, mein erster Blogeintrag, der wohl auch gleich mal etwas länger wird, da in den fast 3 Wochen die ich nun schon hier bin einiges passiert ist.

Für die, die meine erste schnelle Mail nicht bekommen haben, eine kurze Zusammenfassung meiner ersten paar Tage hier: Mit einem Tag Verspätung bin ich am Donnerstag, den 8. September, endlich hier in Estcourt angekommen. (Flug  nach Johannesburg verpasst, da Flug nach London Verspätung hatte) Und eigentlich auch nicht direkt in Estcourt, sondern in dem Township Mthezi, welches ca. 10 km von Estcourt entfernt ist. Ich bin hier untergebracht bei Cynthia, einer Pastorin der methodistischen Kirche Südafrikas, welche zusammen lebt mit ihren beiden Enkelinnen Nosipho und Nontokozo (10&12), ihrer Nichte Sithabile (23) und einer Freundin, Phumzile, die im Haushalt hilft, im einem Haus, das gegenüber der Kirche liegt. Ihre beiden Töchter Siphe und Noma (17&19) gehen in Pietermaritzburg bzw. Durban zur Schule und sind eigentlich nur in den Ferien da. Nach der ersten Nacht im neuen Heim war ich dann auch gleich frühs das erste Mal in der Crêche. Die Kinder waren anfangs alle etwas eingeschüchtert, doch am Ende des Tages wurde um den Platz auf meinem Schoß gekämpft. Am Samstag ging's dann zu einer Beerdigung ca. 100 km entfernt. Dieser Tag war glaub ich bis jetzt der heißeste hier und den verbrachten wir zu großen Teilen entweder in einem Pavillonzelt, draußen in der Sonne oder im Auto. Daher war ich dann auch ziemlich fertig als wir abends dann endlich wieder zu Hause angekommen sind. Der Sonntag war dann erst mal ein Ruhetag für mich mit Zimmer einräumen, mich mit meiner Gastfamilie vertraut machen und etwas durch das Towhnship laufen.

Was ist in den letzten 2 Wochen so passiert!?!

Aaaalso, über die Woche bin ich immer in der Crêche. Um 8 Uhr geht’s immer los, zuerst der Gang aufs Klo, dann das Gebet, englische Grundkenntnisse wiederholen (ABC, Zahlen, Monate, Tage der Woche), Lieder singen (mit viel Bewegung) und dann ein wildes Durcheinander, wenn die Kinder mit den Spielsachen spielen. Es ist wirklich erstaunlich mit wie wenig die Kinder auskommen bzw. wie lange sie sich mit einem einfachen Gegenstand beschäftigen können. Nach dem Frühstück, dass immer gegen 10 ist, raus auf den Spielplatz, wenn das Wetter nicht total miserabel ist (was bisher zum Glück erst einmal der Fall war). Mittlerweile haben sich die Kinder an mich gewöhnt, so dass immer öfter ohne Kinder die an mir hängend herumlaufen kann. =)
Leider ist wie schon in der Email erwähnt die Verständigung mit den Kindern sehr schwierig, da sie kein Englisch sprechen und ich kein Zulu (noch nicht, hoffentlich). Daher kann ich jedes Mal nur nicken oder grinsen, wenn sie mir mit großen Augen irgendetwas erzählen. Wenns gut läuft  kann ich manchmal erahnen, was sie meinen. Immerhin weiß ich mittlerweile die Namen aller Kinder.

Die Gottesdienste sind leider auch alle auf Zulu. Da werden die 3 Stunden, die der Gottesdienst hier geht gleich noch mal länger. Aber ich versuche die Lieder im Gesangbuch mitzusingen und einigermaßen mitzubekommen, was gerade passiert. Das gelingt mir leider nicht immer. Manchmal, während ich noch verplant in der Gegend rumgucke, kommt von der Seite ein leises „Prayer“ und ich weiß dann, dass ich mal wieder gepennt hab. 

Am Samstag , den 17., durfte ich dann mit auf den Ausflug der Sunday School nach Durban. Dort waren wir zuerst in einer Radiostation und schauten durch eine Glasscheibe den Sprechern bei der Arbeit zu (fast wie in einem  Aquarium). Weiter dann zum gigantischen Moses Mabhida Stadium, eines der Stadien, die für die Weltmeisterschaft letztes Jahr gebaut wurden. Eine kurze Besichtigung mit Erklärungen und interessanten Fakten.Und letzten Endes dann noch an den Strand zum Baden. Durch die großen Wellen war es ein großer Spaß für alle.

Dieses Wochenende dann mein Geburtstag, der zusammen mit dem dem Heritage-Day fiel. Dieser Feiertag soll für die Südafrikaner zur Besinnung auf ihre Wurzeln dienen. Es wird im ganzen Land die jeweilige traditionelle Kleidung angezogen, getanzt und gesungen. Ich war hierfür von einer Schule eingeladen worden, die diesen Feiertag schon am Freitag mit den Tänzen, der Kleidung und dem Gesang der Zulu zelebrierte. Es war wirklich interessant die Kultur der Zulu näher kennen zu lernen.
Der Samstag an sich war relativ unspektakulär. Ein kurzer Trip in die Stadt, mit den beiden Mädchen und anderen Kindern spielen und dann am Abend ein Geburtstagsessen mit vielen guten Sachen und einer leckeren gekauften Geburtstagstorte.

Jetzt noch kurz zu mir was...
Mir geht es soweit gut. Ich bin wirklich sehr froh, dass es meinem Bauch soweit gut geht, ich hoffe, dass das auch so bleibt. Und auch vom Heimweh bin ich bisher verschont geblieben Hier im Haus hab ich es auch gut, es gibt fließend Strom und Wasser und noch habe ich ein Zimmer ganz für mich allein. Das Essen ist relativ europäisch. Mit Möhren, Kohl, rote Beete, Kartoffeln, Spinat Hühnchen, Rind und einigen lokalen Nahrungsmitteln, gibt es eigentlich fast jeden Tag das gleiche. An das British Breakfast hab ich mich mittlerweile auch gewöhnt. Zucker ist hier im Haus hoch im Kurs. Als ich sagte, dass ich meinen Tee und auch meinen Kaffee ohne Zucker trinke, waren die Augen groß. Eine andere Episode dazu: als ich für die anderen hier im Haus Tee gemacht hab, mit jeweils 2 TL Zucker, gingen nacheinander alle in die Küche, da für ihren Geschmack nicht genügend drin war.



Ich könnte noch so viel mehr schreiben, da mir immer noch was einfällt, was ich schreiben könnte... Aber ich denke, das hier ist erst mal genug Lesestoff, mehr dann in einem nächsten Eintrag. Wer meine Adresse noch nicht hat und sie gerne haben möchte, schreibt mir das bitte, zusammen mit der Email-Adresse. Wenn das nächste Mal im Internet bin, schreibe ich die dann denjenigen.

So, das war es erst mal von mir. Nächstes Mal werde ich dann was zum kommenden Wochenende schreiben. Denn es geht nach Umtata, zu einem Chor-Wettkampf an dem die Sthi teilnimmt.
Bis dahin, habt einen schönen Herbst in Deutschland, während ich hier in der Sonne des Frühlings schön braun werde. =)
Phumzile, Cynthia, Vicky und Bronwen (die beiden haben mich von Johannesburg nach Estcourt geschafft)

Das ist das Haus gegeueber der Kirche

Die Creche mitsamt den Kindern

Das Stadium in Durban mit der Sunday School

Heritage Day - tanzende Kinder

Tuesday 27 September 2011

kurz zur info...

Hallo ihr Lieben,

dass hier ist nur die kurze Info, dass in Kuerze ein laengerer Blogeintrag folgen wird.
Eigentlich wollte ich den jetzt erstellen und hatte schon was geschrieben. Nun ist es allerdings so, dass das Internetcafe wo ich das erste Mal war geschlossen hat, und in diesem hier sind keine USB-Sticks erlaubt.

Ich hoffe, dass ich den Eintrag noch heute, zusammen mit den Bildern reinstellen kann.

Bis dahin, liebe Gruesse =)