Wednesday, 28 September 2011

YEAHHH! Das andere Cafe hat offen!!!

So, das ist er nun endlich, mein erster Blogeintrag, der wohl auch gleich mal etwas länger wird, da in den fast 3 Wochen die ich nun schon hier bin einiges passiert ist.

Für die, die meine erste schnelle Mail nicht bekommen haben, eine kurze Zusammenfassung meiner ersten paar Tage hier: Mit einem Tag Verspätung bin ich am Donnerstag, den 8. September, endlich hier in Estcourt angekommen. (Flug  nach Johannesburg verpasst, da Flug nach London Verspätung hatte) Und eigentlich auch nicht direkt in Estcourt, sondern in dem Township Mthezi, welches ca. 10 km von Estcourt entfernt ist. Ich bin hier untergebracht bei Cynthia, einer Pastorin der methodistischen Kirche Südafrikas, welche zusammen lebt mit ihren beiden Enkelinnen Nosipho und Nontokozo (10&12), ihrer Nichte Sithabile (23) und einer Freundin, Phumzile, die im Haushalt hilft, im einem Haus, das gegenüber der Kirche liegt. Ihre beiden Töchter Siphe und Noma (17&19) gehen in Pietermaritzburg bzw. Durban zur Schule und sind eigentlich nur in den Ferien da. Nach der ersten Nacht im neuen Heim war ich dann auch gleich frühs das erste Mal in der Crêche. Die Kinder waren anfangs alle etwas eingeschüchtert, doch am Ende des Tages wurde um den Platz auf meinem Schoß gekämpft. Am Samstag ging's dann zu einer Beerdigung ca. 100 km entfernt. Dieser Tag war glaub ich bis jetzt der heißeste hier und den verbrachten wir zu großen Teilen entweder in einem Pavillonzelt, draußen in der Sonne oder im Auto. Daher war ich dann auch ziemlich fertig als wir abends dann endlich wieder zu Hause angekommen sind. Der Sonntag war dann erst mal ein Ruhetag für mich mit Zimmer einräumen, mich mit meiner Gastfamilie vertraut machen und etwas durch das Towhnship laufen.

Was ist in den letzten 2 Wochen so passiert!?!

Aaaalso, über die Woche bin ich immer in der Crêche. Um 8 Uhr geht’s immer los, zuerst der Gang aufs Klo, dann das Gebet, englische Grundkenntnisse wiederholen (ABC, Zahlen, Monate, Tage der Woche), Lieder singen (mit viel Bewegung) und dann ein wildes Durcheinander, wenn die Kinder mit den Spielsachen spielen. Es ist wirklich erstaunlich mit wie wenig die Kinder auskommen bzw. wie lange sie sich mit einem einfachen Gegenstand beschäftigen können. Nach dem Frühstück, dass immer gegen 10 ist, raus auf den Spielplatz, wenn das Wetter nicht total miserabel ist (was bisher zum Glück erst einmal der Fall war). Mittlerweile haben sich die Kinder an mich gewöhnt, so dass immer öfter ohne Kinder die an mir hängend herumlaufen kann. =)
Leider ist wie schon in der Email erwähnt die Verständigung mit den Kindern sehr schwierig, da sie kein Englisch sprechen und ich kein Zulu (noch nicht, hoffentlich). Daher kann ich jedes Mal nur nicken oder grinsen, wenn sie mir mit großen Augen irgendetwas erzählen. Wenns gut läuft  kann ich manchmal erahnen, was sie meinen. Immerhin weiß ich mittlerweile die Namen aller Kinder.

Die Gottesdienste sind leider auch alle auf Zulu. Da werden die 3 Stunden, die der Gottesdienst hier geht gleich noch mal länger. Aber ich versuche die Lieder im Gesangbuch mitzusingen und einigermaßen mitzubekommen, was gerade passiert. Das gelingt mir leider nicht immer. Manchmal, während ich noch verplant in der Gegend rumgucke, kommt von der Seite ein leises „Prayer“ und ich weiß dann, dass ich mal wieder gepennt hab. 

Am Samstag , den 17., durfte ich dann mit auf den Ausflug der Sunday School nach Durban. Dort waren wir zuerst in einer Radiostation und schauten durch eine Glasscheibe den Sprechern bei der Arbeit zu (fast wie in einem  Aquarium). Weiter dann zum gigantischen Moses Mabhida Stadium, eines der Stadien, die für die Weltmeisterschaft letztes Jahr gebaut wurden. Eine kurze Besichtigung mit Erklärungen und interessanten Fakten.Und letzten Endes dann noch an den Strand zum Baden. Durch die großen Wellen war es ein großer Spaß für alle.

Dieses Wochenende dann mein Geburtstag, der zusammen mit dem dem Heritage-Day fiel. Dieser Feiertag soll für die Südafrikaner zur Besinnung auf ihre Wurzeln dienen. Es wird im ganzen Land die jeweilige traditionelle Kleidung angezogen, getanzt und gesungen. Ich war hierfür von einer Schule eingeladen worden, die diesen Feiertag schon am Freitag mit den Tänzen, der Kleidung und dem Gesang der Zulu zelebrierte. Es war wirklich interessant die Kultur der Zulu näher kennen zu lernen.
Der Samstag an sich war relativ unspektakulär. Ein kurzer Trip in die Stadt, mit den beiden Mädchen und anderen Kindern spielen und dann am Abend ein Geburtstagsessen mit vielen guten Sachen und einer leckeren gekauften Geburtstagstorte.

Jetzt noch kurz zu mir was...
Mir geht es soweit gut. Ich bin wirklich sehr froh, dass es meinem Bauch soweit gut geht, ich hoffe, dass das auch so bleibt. Und auch vom Heimweh bin ich bisher verschont geblieben Hier im Haus hab ich es auch gut, es gibt fließend Strom und Wasser und noch habe ich ein Zimmer ganz für mich allein. Das Essen ist relativ europäisch. Mit Möhren, Kohl, rote Beete, Kartoffeln, Spinat Hühnchen, Rind und einigen lokalen Nahrungsmitteln, gibt es eigentlich fast jeden Tag das gleiche. An das British Breakfast hab ich mich mittlerweile auch gewöhnt. Zucker ist hier im Haus hoch im Kurs. Als ich sagte, dass ich meinen Tee und auch meinen Kaffee ohne Zucker trinke, waren die Augen groß. Eine andere Episode dazu: als ich für die anderen hier im Haus Tee gemacht hab, mit jeweils 2 TL Zucker, gingen nacheinander alle in die Küche, da für ihren Geschmack nicht genügend drin war.



Ich könnte noch so viel mehr schreiben, da mir immer noch was einfällt, was ich schreiben könnte... Aber ich denke, das hier ist erst mal genug Lesestoff, mehr dann in einem nächsten Eintrag. Wer meine Adresse noch nicht hat und sie gerne haben möchte, schreibt mir das bitte, zusammen mit der Email-Adresse. Wenn das nächste Mal im Internet bin, schreibe ich die dann denjenigen.

So, das war es erst mal von mir. Nächstes Mal werde ich dann was zum kommenden Wochenende schreiben. Denn es geht nach Umtata, zu einem Chor-Wettkampf an dem die Sthi teilnimmt.
Bis dahin, habt einen schönen Herbst in Deutschland, während ich hier in der Sonne des Frühlings schön braun werde. =)
Phumzile, Cynthia, Vicky und Bronwen (die beiden haben mich von Johannesburg nach Estcourt geschafft)

Das ist das Haus gegeueber der Kirche

Die Creche mitsamt den Kindern

Das Stadium in Durban mit der Sunday School

Heritage Day - tanzende Kinder

1 comment:

  1. Danke, Frau Nachbarin. Gut zu hören, dass es dir, wie es scheint, insgesamt gut geht - und nicht nur dem Bauch. Ja, fremde Sprache und die langen Gottesdienste - das kennen wir auch... Da lernt man schon Englisch oder Portugiesisch und dann hilft es einmal nicht mal. Der lange Schatten der Kolonialzeit... Wir freuen uns auf deine nächste Nachricht und hoffentlich ein Treffen in absehbarer Zeit. Claudia und Thomas

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