Thursday 27 September 2012

Nisale kahle!

Deutschland hat mich wieder. Und das nun mittlerweile schon seit fast drei Monaten. Der große umgekehrte Kulturschock ist ausgeblieben, auch wenn ich doch hin und wieder etwas durch den Wind war.

Wer noch mehr über meine Erfahrungen und über die Zeit zurück in Deutschland lesen möchte, sollte bitte hier klicken --> EmK-Weltmission (In der Fremde zu Hause)
Franzi Zucker
Dort ist ejn kleiner Beitrag von mir zu finden, der die 10 Monate meines Aufenthaltes in Südafrika zusammenfasst.


Meine Nachfolgerin heißt Franzi Zucker und sie hat ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen in ihrem Blog -->Franzi in Südafrika zusammengefasst. Ich wünsche ihr jedenfalls eine gute Zeit am "anderen Ende der Welt" und viele wertvolle Begegnungen und nachhaltige Eindrücke, wie ich sie erleben durfte.




Das war's soweit erst mal hier von meinem Blog. Ich möchte noch mal meiner Familie, meinen Freunden, Followern, Unterstützern usw. ganz  herzlich danken. Ich hatte ein wundervolles Jahr in Südafrika.


In dem Sinne nochmals: NISALE KAHLE! oder GOOD BYE! oder auch einfach nur TSCHÜSS!



Aber erst noch ein paar Impressionen aus dem letzten Jahr:

















Ich vermisse meinen kleinen Süßen!


Thursday 14 June 2012

Die Heimat ruft



 
In den letzten Wochen war ich etwas schreibfaul. Es ist allerdings auch nicht besonders viel passiert, trotzdem war ich aber doch gut beschäftigt.

Das ist unsere Kirche in Wembezi von innen
Ich war viel damit beschäftigt, Cynthia bei den Vorbereitung für die jährliche Konferenz des Distrikts Natal-West der Methodistischen Kirche Südafrikas unter die Arme zu greifen, so gut wie mir eben möglich. Namensschilder am Computer schreiben (mit den ganzen Zulu Namen gar nicht so einfach); diese dann ausdrucken, ausschneiden, und in die Hüllen eintüten, eigens angefertigte Hefter für jeden Teilnehmer herrichten; Einteilung auf die Unterkünfte und so vieles mehr.

  



Das ist jetzt aber zum Glück schon 3 Wochen her und es ist wieder etwas mehr Ruhe ins Haus eingekehrt. Auch wenn Cynthia immer noch nicht die Zeit fand, sich von dem ganzen Stress zu erholen. Sie hat einfach zu viel zu tun. Den großen Circuit decken nur 2 Pastoren ab und die haben dann eben wirklich jeden Tag etwas zu tun. An Sonntagen muss sie 2 Gottesdienste abhalten und dafür weite Strecken fahren. Dies dann meistens aber nicht auf asphaltierten Straßen, sondern auf Sand- und Buckelpisten, da die meisten Gemeinden in kleinen Dörfern auf dem Land liegen. Dabei ist es kaum machbar, jede Gemeinde mehr als zweimal im Jahr zu besuchen. Wenn dann einer der Pastoren dann mal in der Gemeinde ist, wird alles, was nur der Pastor erledigen kann/darf, im Schnellverfahren erledigt: Abendmahl, Taufen, Aufnahme von Mitgliedern in die einzelnen Krirchengruppen... (Bei den Kirchengruppen gibt es 4 verschiedene: Women's  Manyano (verheiratete Frauen), Young Womens's Manyano (unverheiratete Frauen), YMG – Men Guilds (Männer in jedem Alter), Wesley Guilds (jeder kann beitreten) und natürlich diejenigen, die keiner der Gruppen angehören.)
 
zu Ostern gab es nur einen grossen Gottesdienst im ganzen Bezirk. Hier zu sehen: der Einzug der Wesley Guilds (rechts) und der YMG - Men's Guild in die Kirche, oder naja Festhalle
in der Festhalle: Women's Manyano (Frauen in roten Hemden links), Young Women's Manyano (weisse Hemden, rechts) und auf der Buehne die Sunday-School-Kids links neben den Vertretern der Kirche

Das alles ist für nur 2 Pastoren kaum zu schaffen und sehr stressig. Würde Cynthia ihren Job nicht so innig lieben, hätte sie wohl schon längst einen Zusammenbruch gehabt. Ich hoffe, dass das auch weiterhin so gut geht, den die Jüngste ist sie auch nicht mehr. 

Was hab ich sonst noch so in den letzten Wochen getrieben... Ich war viel mit Erstellen von Abschiedsgeschenken beschäftigt und bin es auch immer noch. Ideen finden, Checken ob Umsetzung möglich ist, Materialien zusammen suchen und dann letztendlich mit der Arbeit beginnen. Für Cynthia habe ich den „Anderen Advent“ vom letzten Jahr erst neu zusammengestellt (der Advent dieses Jahr ist viel kürzer als letztes Jahr), übersetzt und die Texte passend in den Kalender eingefügt. Hört sich vielleicht nach weniger Arbeit an, als es tatsächlich ist.

"Wir baun' uns eine Hoehle!"
Hinzu kommt, dass ich auch nicht so viel Zeit habe. Das letzte Kind in der Creche geht jeden Tag gegen 3 nach Hause. Ich hab dann von 3 bis zum frühen Abend Zeit, um zu arbeiten. (Cynthias Geschenk ist nicht das einzige zeitaufwendige Geschenk). Früher Abend heißt bis 18:30 oder so. Danach ist es einfach zu kalt, nicht nur draußen sondern auch im Haus, sodass man einfach nur  noch ins Bett und sich aufwärmen möchte.

Der Winter sieht dieses Jahr so aus: kaum Regen, kalte Nächte (0-10°C), frischer Wind und warme Tage (an die 20°C werden schon erreicht). Aber die Leute hier sagen, dass der diesjährige Winter relativ warm ausfällt; kein Vergleich zum letzten Jahr.
Trotzdem wird es, sobald die Sonne hinter dem einen Hügel, verschwunden ist (gegen 16:30) sofort kalt. Installierte Heizer lohnen sich nicht und könnten sich auch die wenigsten leisten, also wird mit mobilen Heizern geheizt.

  
Schweinsnasen...oder eben gruene und blaue Monsternasen

Kids beim puzzeln
Jedoch hat jedes Haus meist nicht mehr als einen von diesen, so ist dann ein Raum warm, der Rest des Hauses dann aber eben kalt. So ist es auch bei uns der Fall, in einem der Räume läuft, sofern Parafin vorhanden, der Heizer von 18:00 bis zum Schlafen gehen in einem der Schlafzimmer. Da ich aber meistens im Geheimen in meinem Zimmer arbeite, sitze ich nur kurz vorm kurz bevor ich mich ins Bett verkrieche vorm Heizer.

Man sollte meinen dass eine an kalte Winter gewohnte Europäerin mit dem südafrikanischen Winter keine Probleme hat. Jedoch die Tatsache, dass es dann noch nicht mal im Haus warm ist, ist dann doch etwas zu kalt, wenn man an Heizer in jedem Raum gewöhnte
Wo ich im Sommer das Wort „shisa“ (heiß) gelernt habe, war nundas Wort für kalt „kuyabanda“ fällig.
Vor ein paar Wochen habe ich es tatsachlich endlich geschafft, Freunde zu ueberzeugen mit mir auf einen der Berge um Wembezi zu gehen. Das ist der Blick auf Nkwezela, dem Teil von Wembezi in dem wir wohen. Und der hier sichtbare Bereich ist nur ein kleiner Teil von Wembezi.

Jetzt wo ich diese Worte schreibe, bleiben mit noch knappe 2 Wochen hier in Südafrika. In diesen  zwei Wochen muss ich mich noch von vielen Leuten, die ich kennen und lieben gelernt habe, verabschieden. Ich freue mich jetzt schon wirklich sehr auf zu Hause und auf so manchen Luxus (ich glaube kurz nach meiner Ankunft, werde ich erst mal meine ganze Wäsche in die Waschmaschine schmeißen, mich dann mit einem schönen Bohnenkaffee davor setzen und dann ein paar Minuten die Show genießen ^^). Dennoch ist es nicht ganz so einfach, von hier fortzugehen. Ich hoffe und glaube, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass ich in Südafrika war.

Aber wir werden ja sehen und noch bleiben mir knappe zwei Wochen. 
Liebe Grüße und bis in ein paar Wochen in der Heimat

die stolzen "Bergsteiger" - Ayo, Nosipho, Sphe und ich.  Auch wenns eigentlich nur etwas mehr als ein Huegel ist, war's fuer meine Mitstreiter doch schon etwas zu viel des Guten. Die Haeuser, welche im Hintergrund zu sehen sind, gehoeren alle noch zu Wembezi.

Thursday 19 April 2012

Eine andere Seite von Afrika

Vor diesem Blogeintrag habe ich mich etwas gedrückt, seitdem ich wieder zu Hause bin und eigentlich genügend Zeit habe. Jetzt will ich euch aber doch endlich etwas über die letzte Zeit hier informieren. Meine Schwester Hanna war mich ja für 4 Wochen besuchen, wir sind an vielen Orten in Südafrika gewesen, sie hat viele Freunde von mir kennengelernt und wir haben einiges erlebt. Darüber möchte ich hier aber nicht schreiben, ich möchte über die paar Tage berichten, welche wir in Mosambik bei unsrer Tante und unserem Onkel verbracht haben, welche Missionare in einem kleinen Dorf nahe der Küste sind. (Und auch so ist dieser Eintrag lang genug geworden)

Grenzübergang auf der südafrikanischen Seite
Los ging die ganze Reise von Johannesburg mit einem ziemlich guten Reisebus. Von Johannesburg nach Nelspruit, von Nelspruit an die Grenze, von der Grenze nach Maputo. Klingt nach nur ein paar Stunden, tatsächlich waren es dann aber doch knappe 10. Allerdings ging auch viel Zeit an der Grenze verloren – alle raus aus dem Bus, an einer Schlage anstellen, Ausreisestempel aus SA abholen, auf Niemandsland zu mosambikanischen Seite der Grenze laufen, um dort den Einreisestempel für Mosambik zu bekommen.
Das war auch eine Erfahrung: zu Fuß  über die Grenze, nach dem wir es in Europa mit dem Schengenraum so gut haben.

Als wir endlich in Maputo angekommen waren, konnten wir unsere Tante Claudia und unseren Onkel Thomas nach knappen 2 Jahren endlich mal wieder in die Arme schließen.
Besonders für mich war es schön Familie zu sehen, da ich von jener in den letzten Monaten nur reichlich wenig hatte.


Eine Näherin auf dem Touristenmarkt von Maputo

Auto fahren auf mosambikanischen Straßen: da geht es auf esüdafrikanischen  Straßen vergleichsweise
 wirklich gesittet zu (auch wenn die Gattung der Taxifahrer hier ebenfalls eine eigene ist)


am Straßen findet man wirklich alles: Obststaende,
Mobiliarverkaeufe, Shops in denen man allerlei Kleinzeug
findet und eben auch Tischlereien

Wir sind dann zwei Tage in Maputo geblieben, bevor es nach Cambine ging, dem Dorf in dem Thomas und Claudia wohnen. Von Maputo wurde uns vorher erzählt, dass es einmal eine sehr schöne Stadt gewesen sein soll, jedoch hat der Krieg diese Schönheit zerstört und jetzt sind viele graue Betonklötze übrig geblieben. Da Thomas und Claudia sich gut in der Stadt auskennen, haben wir auch ein paar der schönen Seiten Maputos sehen können: z.B.ein großer und schöner Markt für Touristen, auf dem das ein oder Souvenir gekauft wurde; eine Strandpromenade, welche sich der Ozean teilweise langsam wieder zurück holt; das französische Kulturzentrum und auch einige Restaurants haben wir von innen betrachten können.

auf dem Weg nach Cambine
Am Sonntag gings dann am Morgen auf nach Cambine, immerhin sind das noch mal knappe 600km in den Norden. Auf der Reise konnten wir wieder viele neue Eindrücke auffangen, Landschaften die sich in Palmenlandschaften verwandelten, Händler die am Straßenrand geflochtene Körbe, geröstete Cashews, Maracujas, Bananen und andere Früchte anboten – natürlich alles frisch; und Hausfassaden die als Werbefläche dienen.
Nach einem kurzen Lebensmittel-Shopping im kleinen südafrikanischen Supermarkt in Maxixe, gings dann auch endlich nach Cambine: das heißt von Maxixe weitere 15 km auf der Hauptstraße Richtung Norden und dann links auf eine 10 km lange Sandpiste abbiegen. An dieser Abzweigung stehen auch wieder Verkäuferinnen, die ihre Ware anbieten. Hier der Hinweis, wenn man nichts kaufen möchte, nicht das Fenster aufmachen! Ansonsten kommen die konkurrierenden Verkäuferinnen an gespurtet und preisen ihre Avocados, Bananen etc. als die Besten an. Ihnen dann klar machen zu müssen, dass man gar nichts kaufen möchte ist nicht besonders schön.


Cambine an sich ist ein kleines Dorf, mitten in der dicht bewachsenen Palmenlandschaft. Jedoch hat es dafür, dass es relativ klein ist, einiges zu bieten: eine Klinik, theologisches Seminar (in welchem mein Onkel Kurse gibt), eine Kirche, das Waisenhaus (in welchem meine Tante arbeitet), Marktplatz, Internat und viele verschiedene Schulen. Und jene Schulen sind gut besucht: Kinder aus dem ganzen Umland kommen nach Cambine um dort zur Schule zu gehen.


Lageplan von Cambine

der Marktplatz von Cambine, auf welchem man Allerlei kaufen kann

Unter anderem haben wir auch dem Waisenhaus einen Besuch abgestattet. Allerdings vormittags, als nur die Kleinen da waren. Diese hatten überhaupt keine Berührungsängste, wir wurden gleich an die Hand genommen und als Spielpartner akzeptiert. Die Kinder im Waisenhaus sind an weißen Besuch gewöhnt. Bei den Kindern bei mir in der Creche sah das etwas anders aus, als Hanna auf ein mal da stand, sie wurde erst mal nur von Weiten beäugt. Erst Luftballons brachen dann komplett das Eis, welche sie von Hanna mit der Aufforderung „Miss Sophie, nami!“ verlangten („Miss Sophie, ich auch!“, anscheinend vermuten sie jede weiße Person trägt den Namen Miss Sophie ^^).

Das Waisenhaus besteht aus mehreren einzelnen Häusern: jeweils einem Schlafhaus für Mädchen und Jungen, einem Gemeinschaftshaus, dem Wohnhaus der Chefin des Waisenhauses, einem Lager für Nahrungsmittel, einem kleinen überdachten Bäckereisofen und einer überdachten Küche, wobei die Frauen meistens jedoch unter freiem Himmel das Essen kochen.


Viele der Haüser sind wirklich renovierungsbedürftig bzw. der Rettung nicht mehr wert. Um neue Häuser bauen zu können, läuft in diesem Jahr das Hilfeprojekt der methodistischen Kirche in Deutschland „Kinder-Helfen-Kindern“ für das Waisenhaus in Cambine. Und dieses gesammelte Geld wird wirklich dringend benötigt.


rechts das Gemeinschaftshaus, welches erst 2 Jahre alt ist,
in der Mitte das Haus der Chefin und links das Lager

Des weiteren haben wir auch einen Strandbesuch gemacht. Dafür sind wir nach Tofo gefahren, welches auf der anderen Seite der Bucht liegt. Diese kann man entweder ganz langweilig mit dem Auto umfahren, oder eben wie wir 3 abenteuerlustigen, Weiber mit einem kleinen, älteren, hölzernen Segelboot über schippern. Für uns eine Touristenaktion, für die Einheimischen ein ganz normaler Weg um nach Inhambane auf die andere Seite der Bucht zu kommen. Und für die Einheimischen auch echt günstig mit nur 10 Medicais (umgerechnet weniger als 40 Cent), wir als sichtbar nicht Einheimische mussten aber natürlich das 20ig-fache bezahlen, was angemesen ist.
Da der Wind gut stand, musste der Bootsführer nur wenig Muskelkraft aufwenden, lediglich etwas Wasser musste aus dem Boot geschippt werden.

einmal quer durch die Bucht (im Hintergrund ist Inhambane zu sehen)

unsere Mitfahrgelegenheit

Traumstrand Tofo
Auf der anderen Seite der Bucht angekommen, holte uns Thomas, der mit dem Auto die Bucht umrundet hatte, ab und ab gings nach Tofo.
Dort angekommen konnten wir unseren Augen fast nicht  trauen: ein Traumstrand mit weißem Sand; türkisem Wasser; sehr zahmen „Babywellen“, wie sich Claudia ausdrückte und mehr Strandverkäufern als -besuchern.
An einem solchen schönen Strand bin ich hier in Südafrika noch nicht gewesen und dieser ist noch nicht mal der Lieblingsstrand von Thomas und Claudia – es geht noch besser!
Ihren Lieblingsstrand konnten wir aber leider nicht besuchen. Nächstes Mal... ^^

Sehr viel Zeit hatten wir in Cambine wirklich nicht, wir hatten das Gefühl, kaum angekommen mussten wir auch schon wieder zurück nach Maputo bzw. zurück nach Johannesburg.
Jedoch haben wir in der gesamten Zeit, die wir in Mosambik verbrachten, festgestellt, wie deutlich sich das Land dann doch von Südafrika unterscheidet: Klima/Wetter, Sprache, Landschaften, Lebensart und -weise der Menschen, einheimische Früchte und Gemüse, Kleintransporter voll geladen mit Menschen auf der Tragfläche, typische Gerichte/Essen (die Abwechslung habe ich besonders genossen, nicht immer nur jeden Tag Hühnchen, Hühnchen, Hühnchen) und so vieles mehr.

bei der Frau in der Mitte kaufen Thomas und Claudia immer ihre Tomaten (nur die roten),
laut diesen Frauen seien gruene Tomaten am Salat sehr schmackhaft...ich weiss ja nicht
Ich hoffe ich konnte euch zumindest einen kleinen Eindruck von dem geben, was wir erlebt haben. Ein solcher kleiner Blogeintrag ist dann doch zu wenig um das zu beschreiben, was wir mit unseren Augen gesehen haben. Auf diesem Weg möchte ich mich acuh noch ein mal bei Thomas und Claudia bedanken. Dafür, dass sie so gute Reiseführer für uns waren, für ihre Gastfreundschaft, für Cambine-Maputo-Cambine 2 mal in einer Woche und so vieles mehr. Ich freue mich schon auf unser Treffen im September.

Wer mehr von Thomas und Claudia mehr erfahren möchte, kann gerne in ihrem Blog über ihre Erlebnisse und Arbeit weiter lesen: http://guenther-cambine.blogspot.com/

Noch kurz zu mir: Für mich verbleiben jetzt noch 2 ½ Monate hier in Südafrika, bevor ich wieder zurück nach Deutschland komme. Diese werde ich ganz normal in der Creche verbringen und genießen. Auch wenn ich schon merke, dass das Heimweh mit der Aussicht, bald nach Hause zu Familie und Freunden zu können, doch schon etwas stärker wird.

Aber wie gesagt, es sind ja nur noch 2 ½ Monate.
Liebe Grüße,
eure Sophie



solche Werbefassaden sind weit verbreitet, ob Netzwerkanbieter, Coca-Cola,
Zahnpaste oder Waschmittel, alles wird an die Hauswand gepinselt

auch einen sinflutartigen Regenerguss mussten wir ueber uns ergehen lassen,
waehrend wie in Maxixe aus Shoppingstour waren

Zeichen der ehemaligen Kolonialherrschaft sind hier und da noch zu finden


Bye bye Mosambik


Friday 23 March 2012

Taxi fahren der etwas anderen Art

Erst mal eine kleine Anmerkung: aus überraschungstechnischen Gründen für die Einsegnung meines kleinen Bruders, werde ich hier an dieser Stelle noch nicht über die letzten vier Wochen mit meiner Schwester berichten.
Nur eins sei gesagt: Wir haben so einiges erlebt!
das ist eines der neuen Taxis, welche etwas mehr
Komfort bieten als die Alten
Deswegen jetzt erst mal „nur“ ein Eintrag über das Transportmittel, mit welchem ich mich hier meistens fortbewege, dem Taxi.

Wenn ich jedoch von einem Taxi rede, meine ich nicht die in Deutschland bekannten, eierschal-farbenen, oftmals Mercedes', sondern Kleinbusse (immer wieder fragen mich Leute ob es stimmt, dass Mercedes, welche in Südafrika nur von reichen Leuten gefahren werden, in Deutschland als Taxis benutzt werden). Ob auf Kurzstrecke, nur in die Stadt; oder auf Langstrecke, von einer großen Stadt in die Nächste; diese Taxis stellen das Hauptverkehrsmittel der schwarzen Bevölkerung im öffentlichen Transport dar. Wie sooft in  Situationen wie dieser, werde ich, als Weiße, auch im Taxi schräg von meinen schwarzen Mitfahrern angeguckt.

Wenn man Glück hat kommt man in ein neues Taxi, wenn man Pech hat in ein Altes (vergleichbar mit dem typischen VW-Kleinbus),  in welchem  man schon manchmal um sein Leben bangt. Und auch von komfortablem Sitzen kann keine Rede sein: bis zu 16 Leute, auf knappen 7m²; ganz vorne 2 Passagiere und der Fahrer, dann 3 Reihen mit jewelis 3 Passagieren (jeweils einer davon auf einem Klappsitz) und in der letzten dann nochmal 4 Leute!!!  (Bei dieser Anzahl bleibt es in den meisten Fällen auch.) Bei einer Langstrecke kommen kommen dann noch unzählige Reisetaschen und Lebensmittelsäcke dazu. Die ganze Fahrt wird von dröhnender Musik aus den (oftmals nicht mehr all zu guten) Boxen begleitet. 

es kann ganz schoen eingeengt zugehen
Normalerweise wenn ich in die Stadt will, sieht das so aus: Ich stelle mich raus auf die Straße und warte bis ein Taxi angefahren kommt. Man sollte dabei immer mehr Zeit einplanen, da es auch schon mal eine Weile dauern kann, bis eins vorbei kommt. Wenn man dem Fahrer zeigen möchte, dass man mitfahren möchte gibt es zwei Möglichkeiten: 1. man zeigt mit dem Finger nach oben = man möchte in die Stadt; 2. man zeigt mit dem Finger nach unten = man möchte innerhalb vom Township wohin.

Ist man dann im Taxi muss man warten, bis dieses voll ist. Dazu fährt es im Township auf und ab, bis die 15 Sitze belegt sind. An einem schlechten Tag und/oder wenn man ein leeres Taxi erwischt hat, kann das schon mal eine halbe Stunde dauern.


so oder so aehlich sehen die meisten Taxi Ranks aus
(am Monatsende sind die immer besonders voll, da die Leute
ihren Lohn bekommen haben und in die Stadt stroemen)

Bezahlt wird dann pro Reihe. Man gibt das Geld, in meinem Fall 6 Rand (60 Cent), dem Sitznachbarn.  Haben alle in der Reihe bezahlt, wird das Geld an die beiden Passagiere auf den Frontsitzen weitergegeben. Die zählen dann das Geld und in den meisten Fällen auch Wechselgeld zurück geben. Das kann ganz schön verwirrend sein, wenn die wenigsten es passend hatten und man dann für Jeden passend Rückgeld haben soll. Daher bevorzuge ich es nicht vorne zu sitzen. ;)

 
Wenn man dann wieder zurück ins Township will, muss man zum Taxi-Rank (Taxi-Stand), ein großer Platz mit teilweise Überdachung und vielen Taxis auf einem Haufen. Dort findet man Taxis in alle möglichen Richtungen (dort fahren auch die Taxis mit Fernziel ab). Jeder Zielort hat einen bestimmten Standort auf diesem Platz, welcher jedoch nicht immer durch ein Schild mit beschriebenem Endpunkt gekennzeichnet ist. Wenn man mit dem ganzen Prinzip eh nich vertraut ist, kann das eine ganz schöne Herausforderung sein.
Weiße Bekannte haben es mal so formuliert:
  


dieser Taxi Rank ist nicht die Regel, viel zu geordnet,
keine Verkaeufer die dir durchs Fenster
Fruechte, Drinks, Suessigkeiten anbieten...
(das erste Taxi ist eines der alten Sorte)
„Mit Taxis in die Stadt zu kommen ist einfach, aber wieder zurück zu finden keineswegs.“

 
 Das ganze System funktioniert einigermaßen gut, trotzdem hat es viele Mängel. Beschließen die Taxifahrer einmal zu streiken, bricht das ganze Transportsystem zusammen. Denn neben den Taxis gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit für Schüler, Arbeitende etc. zur Schule, Arbeitsplatz oder sonst wohin zu kommen (wenn man denn kein eigenes Auto oder Mitfahrgelegenheit hat).
In den großen Städten wurde die Möglichkeit, zum Auf-/Ausbau eines U-Bahn-Netzes verpasst. Bus Linien werden jetzt langsam eingeführt, sind aber noch im Anfangsstadium.


Und auch aus ökologischer Sicht kann das Taxi-Netzwerk keineswegs eine Lösung darstellen. Einerseits sind es einfach zu viele, die mit ihren Abgasen die Luft verschmutzen (ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen, wie viele Taxis es in Südafrika gibt). Andererseits liegt das auch an der Verhaltensweise der Fahrer: da läuft der Motor (beim Parken) schon mal ne ganze Weile ohne ersichtlichen Grund.


Der Regierung wird langsam klar, dass es so nicht weitergehen kann und versucht Lösungen dafür zu finden. Wie erfolgreich das sein wird....wir werden sehen.

Thursday 2 February 2012

HALBZEIT! Und die Dinge, die ich hier gefunden habe

Nun zu  den Dingen, die ich hier gefunden hab:

das Wetter hier hat so einige Ueberraschung inpetto -
wie hier heftiger Hagelsturm, waehrend wir noch
mitten auf der Strasse sind
1. das Wetter – auch wenn die schnellen Wetterwechsel hier in Estcourt manchmal echt nerven, ist das Wetter all in allem echt toll. Schön warm, keine Wolke am Himmel und sonnig. Und auch im Winter wird es tagsüber oft bis an die 20 Grad warm.

2. gute Musik – vor allem House ist hier in Südafrika sehr beliebt und es gibt auch einige gute DJ's. Auch wenn in den Liedern meistens in IsiZulu gesprochen wird und ich somit nicht verstehe, um was es geht sind die Beats und die Rhythmen sehr eingängig und Ohrwurm-lastig =)

der taegliche Creche Wahnsinn =)
3. einige Schnuckis in der Creche – auch wenn es in der Creche ab und zu echt anstrengend sein kann, so ist es doch die meiste Zeit sehr schön mit den Kindern. Ich kann mich mittlerweile auch einigermaßen mit ihnen verständigen und ich verständlich machen, was ich meine. Die Worte die ich am häufigsten verwende sind „hamba“  oder „suka“ (geh, lauf), „wozalapha“ (komm her) „hlalaphansi“ (setz dich), „phuza“ (trink), „sengisuthi“ (ich bin voll; das kommt von den Kindern)...

4. so manches Essen – das traditionelle Essen ist größtenteils schmackhaft, auch wenn ich es immer noch nicht gelernt habe Innereien zu essen. Außerdem sind besonders Bananen, Mangos und einige Früchte, die hier angebaut werden, im Geschmack nicht mit den importierten in Deutschland zu vergleichen.

5. viele neue Erfahrungen – Die Erfahrungen, die ich hier gemacht habe und auch noch machen werde, würde ich um nichts in der Welt tauschen. Orte, an denen ich gewesen bin; Situationen, die ich nur kopfschüttelnd und amüsiert mit Deutschland vergleichen konnte; wie das Leben in einem Township funktioniert; wie man mit dem Taxi in die Stadt kommt und in diesem bezahlt (ja es gibt da ein System, auf das werde  ich mal in einem gesonderten Blogeintrag über Taxis eingehen ^^) und sooo vieles mehr.

der Anbau der Kirche schreitet langsam aber stetig voran.
Aussen ist sie soweit fertig,
nur innen fehlt noch ein bisschen was
6. Kirche – auch wenn 3 Stunden Gottesdienst in IsiZulu ganz schön anstrengend sein können, ist es doch schön den Gottesdienst hier zu erleben. Es geht oft ziemlich provisorisch und etwas ungeplant zu, aber die Leute genießen den Gottesdienst. Sie singen und tanzen und beten – so hab ich das vorher noch nicht gesehen.

7. Südafrikas Landschaft – Südafrika hat viel zu bieten. Von wüsten-ähnlichen Landschaften (die ich allerdings noch nicht gesehen habe) bis hin zu fast tropischen Gebieten (Port Shepstone). Und auch die Landschaft hier in und rund um Estcourt ist ziemlich schön. Die Drakensberge sind nicht fern und hier gibt es noch einige Ausläufer von ihnen. Generell ist es hier ziemlich Baumarm doch das tut der Landschaft keinen Abbruch.


8. eine nette Familie, einige gute Freunde und viele nette Menschen - Die Menschen die ich hier kennen gelernt habe und auch noch kennen lernen werde, werden für immer in meinem Herzen sein. Mein Aufenthalt hier wird garantiert nicht der Erste und Letzte in Südafrika gewesen sein. Generell muss man sagen, dass die Suedafrikaner sehr aufgeschlossene, freundliche und herzliche Menschen sind. Man wird hier immer mit offenen Armen empfangen und wenn man ein Problem oder eine Bitte hat, wird zusammen versucht dieses zu loesen bzw. dem Wunsch so gut es geht entgegen zu kommen.


9. Und vieles mehr - auch hier gibt es sicherlich einiges mehr zu schreiben, was mir allerdings auf die Schnelle jetzt nicht einfällt. Klar ist auf jeden Fall, dass ich es absolut nicht bereue, hierher gekommen zu sein. Natürlich gibt es hier Dinge (oder eben auch nicht), die mich nerven und die ich vermisse. Doch überwiegen die guten Erfahrungen und Erlebnisse die Schlechten bei weitem. Im Nachhinein hat man eh immer nur noch die guten Erinnerungen im Kopf, all das, was einen am Aufenthalt gestört hat, ist vergessen.


Noch was zu meiner allgemeinen Lage. Ich bereite mich gerade auf den Besuch meiner Schwester in zwei Woche vor: VISA für Mosambik, wenn wir Thomas und Claudia besuchen wollen; Busreisen mieten; Unterkünfte ausmachen und so vieles mehr. Ich bin froh, wenn sie  dann endlich hier ist und hoffentlich alles geregelt ist und wir uns nur noch Sorgen machen müssen, dass wir dort wo wir hin wollen auch wirklich ankommen.

Sonst macht ein Zahn mir etwas Probleme. Vor drei Wochen hat meine linke Unterkieferseite höllisch weh getan und ich konnte nur Flüssiges essen. Bin dann zu einem Zahnarzt, den mir die Gastfamilie der anderen Deutschen empfohlen hat. Die Einrichtung dort scheint zwar noch aus den Fünfzigern zu sein, aber er macht einen kompetenten Eindruck. Er hat mich geröntgt und raus gekommen ist, dass der Nerv eines Zahns am absterben ist und dieser Nerv entfernt werden muss. Die letzten Wochen habe ich mit einer provisorische Füllung überstanden, die den Nerv beruhigt hat. Eigentlich hätte ich diese Woche hingehen sollen, jedoch war ich krank (Husten&Schnupfen), so dass zum Zahnarzt gehen keine wirklich gute Idee war. So werde ich das nun nächste Woche in Angriff nehmen, auch wenn mir natürlich trotzdem nicht ganz mulmig ist bei der ganzen Sache... Aber das wird schon werden.

In diesem Sinne auf die zweite  Hälfte meines Aufenthalts hier und viele weitere spannende und eindrucksvolle Erlebnisse, von denen ich hoffentlich berichten werde.

Bis dahin, liebe Grüße und alles Gute,
eure Sophie