In den letzten Wochen war ich etwas
schreibfaul. Es ist allerdings auch nicht besonders viel passiert, trotzdem war
ich aber doch gut beschäftigt.
Das ist unsere Kirche in Wembezi von innen |
Ich war viel damit beschäftigt, Cynthia bei
den Vorbereitung für die jährliche Konferenz des Distrikts Natal-West der
Methodistischen Kirche Südafrikas unter die Arme zu greifen, so gut wie mir
eben möglich. Namensschilder am Computer schreiben (mit den ganzen Zulu Namen
gar nicht so einfach); diese dann ausdrucken, ausschneiden, und in die Hüllen
eintüten, eigens angefertigte Hefter für jeden Teilnehmer herrichten;
Einteilung auf die Unterkünfte und so vieles mehr.
Das ist jetzt aber zum Glück schon 3 Wochen
her und es ist wieder etwas mehr Ruhe ins Haus eingekehrt. Auch wenn Cynthia
immer noch nicht die Zeit fand, sich von dem ganzen Stress zu erholen. Sie hat
einfach zu viel zu tun. Den großen Circuit decken nur 2 Pastoren ab und die
haben dann eben wirklich jeden Tag etwas zu tun. An Sonntagen muss sie 2
Gottesdienste abhalten und dafür weite Strecken fahren. Dies dann meistens aber
nicht auf asphaltierten Straßen, sondern auf Sand- und Buckelpisten, da die
meisten Gemeinden in kleinen Dörfern auf dem Land liegen. Dabei ist es kaum
machbar, jede Gemeinde mehr als zweimal im Jahr zu besuchen. Wenn dann einer
der Pastoren dann mal in der Gemeinde ist, wird alles, was nur der Pastor
erledigen kann/darf, im Schnellverfahren erledigt: Abendmahl, Taufen, Aufnahme
von Mitgliedern in die einzelnen Krirchengruppen... (Bei den Kirchengruppen
gibt es 4 verschiedene: Women's Manyano
(verheiratete Frauen), Young Womens's Manyano (unverheiratete Frauen), YMG –
Men Guilds (Männer in jedem Alter), Wesley Guilds (jeder kann beitreten) und
natürlich diejenigen, die keiner der Gruppen angehören.)
zu Ostern gab es nur einen grossen Gottesdienst im ganzen Bezirk. Hier zu sehen: der Einzug der Wesley Guilds (rechts) und der YMG - Men's Guild in die Kirche, oder naja Festhalle |
in der Festhalle: Women's Manyano (Frauen in roten Hemden links), Young Women's Manyano (weisse Hemden, rechts) und auf der Buehne die Sunday-School-Kids links neben den Vertretern der Kirche |
Das alles ist für nur 2 Pastoren kaum zu
schaffen und sehr stressig. Würde Cynthia ihren Job nicht so innig lieben,
hätte sie wohl schon längst einen Zusammenbruch gehabt. Ich hoffe, dass das
auch weiterhin so gut geht, den die Jüngste ist sie auch nicht mehr.
Was hab ich sonst noch so in den letzten
Wochen getrieben... Ich war viel mit Erstellen von Abschiedsgeschenken
beschäftigt und bin es auch immer noch. Ideen finden, Checken ob Umsetzung
möglich ist, Materialien zusammen suchen und dann letztendlich mit der Arbeit
beginnen. Für Cynthia habe ich den „Anderen Advent“ vom letzten Jahr erst neu
zusammengestellt (der Advent dieses Jahr ist viel kürzer als letztes Jahr),
übersetzt und die Texte passend in den Kalender eingefügt. Hört sich vielleicht
nach weniger Arbeit an, als es tatsächlich ist.
"Wir baun' uns eine Hoehle!" |
Der Winter sieht dieses Jahr so aus: kaum
Regen, kalte Nächte (0-10°C), frischer Wind und warme Tage (an die 20°C werden
schon erreicht). Aber die Leute hier sagen, dass der diesjährige Winter relativ
warm ausfällt; kein Vergleich zum letzten Jahr.
Trotzdem wird es, sobald die Sonne hinter dem
einen Hügel, verschwunden ist (gegen 16:30) sofort kalt. Installierte Heizer
lohnen sich nicht und könnten sich auch die wenigsten leisten, also wird mit
mobilen Heizern geheizt.Schweinsnasen...oder eben gruene und blaue Monsternasen |
Kids beim puzzeln |
Man sollte meinen dass eine an kalte Winter
gewohnte Europäerin mit dem südafrikanischen Winter keine Probleme hat. Jedoch
die Tatsache, dass es dann noch nicht mal im Haus warm ist, ist dann doch etwas
zu kalt, wenn man an Heizer in jedem Raum gewöhnte
Wo ich im Sommer das Wort „shisa“ (heiß)
gelernt habe, war nundas Wort für kalt „kuyabanda“ fällig.
Jetzt wo ich diese Worte schreibe, bleiben mit
noch knappe 2 Wochen hier in Südafrika. In diesen zwei Wochen muss ich mich noch von vielen
Leuten, die ich kennen und lieben gelernt habe, verabschieden. Ich freue mich
jetzt schon wirklich sehr auf zu Hause und auf so manchen Luxus (ich glaube
kurz nach meiner Ankunft, werde ich erst mal meine ganze Wäsche in die
Waschmaschine schmeißen, mich dann mit einem schönen Bohnenkaffee davor setzen
und dann ein paar Minuten die Show genießen ^^). Dennoch ist es nicht ganz so
einfach, von hier fortzugehen. Ich hoffe und glaube, dass es nicht das letzte Mal
gewesen sein wird, dass ich in Südafrika war.
Aber wir werden ja sehen und noch bleiben mir
knappe zwei Wochen.
Liebe Grüße und bis in ein paar Wochen in der
Heimat
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