Friday, 13 January 2012

Gamalakhe, oder auch der Ort an dem ich meine Weihnachtsferien verbracht habe

Am 18.12 gings auf nach Port Shepstone und das nicht anders als ich es in Deutschland gewohnt bin, mit einer knappen Stunde Verspätung. (sonst hätte ich es auf die afrikanische Zeit geschoben^^)
Fahrt verlief soweit gut, mit teilweise fantastischem Ausblick, denn die Autobahn verläuft parallel zum Ozean, der greifbar nah scheint. Kurz vorm Ziel mussten wir dann aber doch noch ein Riesenschlagloch mitnehmen, so dass der linke Vorderreifen den Geist aufgab. Hektische Anrufe, Kofferraum leeren (als wir losfuhren, waren wir froh, dass wir ihn endlich zu hatten), Reserverad raus holen und warten. Zum Glück kamen knach knappen 10 Minuten drei nette Heeren angefahren, die uns ihre Hilfe anboten und wir so keine Stunde später endlich in Gamalakhe ankommen konnten.

Ausblick auf einen kleinen  Teil Gamalakhes
Gamalakhe ist ein Township wie Wembezi, nur dass es grüner und etwas größer ist. Es liegt etwa 15 km vom Meer entfernt und hat von den Shacks (das was man vor Augen hat, wenn man an ein Township-Haus denkt. Viel Wellblech, Wände aus Lehm, alles sehr provisorisch) zu großen luxuriösen Häusern alles zu bieten. Gamalakhe ist die Heimat der Familie des verstorbenen Ehemanns Cynthias.

An diesem ersten Tag ging es auch gleich richtig zur Sache: großes Familienmeeting. Für mich hieß das, viele neue Leute und viele neue Namen (die wenigsten konnte/kann ich mir wie üblicherweise auf Anhieb merken).
Aber glücklicherweise viele Familienmitglieder in meinem Alter, die mich auch gleich aus löcherten und Pläne mit mir schmiedeten. 

Sophie - die Grillmeisterin ^^
Die gesamte Zeit dort war wirklich sehr schön. Weihnachten spielt aber nicht wirklich eine große Rolle. Das Besondere ist, dass die Familie zusammen kommt, was eigentlich doch nicht so besonders ist, da das in den 2 Wochen die ich dort  verbracht hab schon öfters vorgekommen ist. Und große Bescherung gab es auch nicht. Es gab lediglich für jeden eine mit Zeitung ausgestopfte Tasse, mir ein paar Süßigkeiten als Krönung. Für mich war das aber kein Problem, auch wenn ich natürlich schon an zu Hause dachte und auch mit ihnen telefonierte. Eigentlich ist es hier auch nicht üblich den Heilig Abend zu „zelebrieren“, dieses oder besser gesagt letztes Jahr war eine Ausnahme, vermutlich für mich. =)

Und eine weitere Ausnahme, die für mich gemacht wurde: es ging schon am 25. an den Strand. Normalerweise ist das erst am 26. der Fall, aber da ich mich sooo sehr nach dem Ozean sehnte, den ich immer nur aus der  Ferne sah... Am 26. dann gleich noch mal. Dieses mal allerdings mit der ganzen Familie: Onkels, Tanten, Cousinen, Cousins...alle! Traditionell wurde das Fleisch auf dem Grill, als auch die Körper in der Sonne gebraten.


ein Regenbogen zum Abschied des alten Jahres.
Hatte ich auch noch nicht
Das nächste große Ereignis war dann Neujahr! Cynthia verbrachte die Stunden vor und bis zum neuen Jahr in einem Gottesdienst. Doch wir, die Jugend, wollte doch etwas Spektakuläreres erleben. Letztendlich sind wir dann im Haus eines Onkels gelandet, wo sich die gesamte Familie versammelt hatte. Erst grillen dann auf das neue Jahr warten. Musikalisch wurde wir die ganze Zeit von den Hits des letzten Jahres begleitet. Zum Jahreswechsel wurde dann Platz 1 gespielt: BIG NUZ mit SERIOUS . Wir wussten eigentlich alle, dass es dieser Song werden würde. Seit ein paar Monaten wird er rauf und runter gespielt. Gleichzeitig ging natürlich auch das große Spektakel mit denn Raketen los. Kinder und Erwachsene sind hier wirklich genauso scharf darauf, wie in Deutschland.




ueberfuellter Strand
Am 1. Januar ein letztes Mal an den Strand, wie jedes Jahr. Und eins hab ich aus diesem Tag gelernt: ICH GEHE NIE WIEDER AM 1.JANUAR AN DEN STRAND, HIER IN SÜDAFRIKA!
So eine Menschenmasse hab ich vorher noch nie an einem Strand gesehen. Die Wellen bestanden aus Menschen, überall aufpassen wo man hintritt und überall neugierige Blicke was denn eine Weiße mit den Schwarzen da macht. (Ich muss dazu sagen, dass ich so ziemlich die einzige Weiße am Strand war. Die weißen Südafrikaner bleiben dem Strand am 1. Januar aus Erfahrung fern.)
Wir quetschten uns unter den einen Sonnenschirm, den wir hatten und warteten auf das Essen und einen weiteren Sonnenschirm, den die Nachzügler mitbringen wollten. Alles in allem nicht wirklich das, was man sich unter einem erholsamen Strandbesuch vorstellt.

Am 4.Januar hieß es dann auch schon Abschied nehmen von Gamalakhe und Leuten. Ich habe auch dort wieder einige Menschen wirklich ins Herz geschlossen und werde auch wieder dorthin zurück kommen.
Das Wann und Wie ist eine andere Frage...
Cynthias Haus in Gamalakhe

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